Geburtshilfe / Pränataldiagnostik

In den allermeisten Fällen (mindestens 97%) kommt ein Kind gesund zur Welt!
Trotzdem ist es ganz normal, dass sich die werdenden Eltern bereits während der Schwangerschaft Gedanken um die Gesundheit ihres Kinds machen.
Gründe für die weitergehende vorgeburtliche (pränatale) Untersuchung reichen vom Wunsch nach mehr Sicherheit bis zu einem auffälligem Ultraschallbefund beim Frauenarzt.
Unter dem Begriff Pränataldiagnostik werden alle Untersuchungen bei Schwangeren zusammengefasst, die der Erkennung einer möglichen Schädigung oder Erkrankung des ungeborenen Kindes dienen.

Vorgeburtliche Untersuchungen bieten die Möglichkeit, Ihnen mehr Sicherheit zu vermitteln. In einzelnen Fällen können sie jedoch auch zur Verunsicherung führen.
Im persönlichen Gespräch können wir detailliert auf einzelne Verfahren und Ihre persönliches Anliegen eingehen, um mit Ihnen den für Sie individuell richtigen Weg zu finden.


Was bedeutet Degum II?

Wir arbeiten in unserer Praxis gemäss der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin auf DEGUM Stufe II.

Diese sonographische Diagnostik dient schwerpunktmäßig der Erkennung fetaler Entwicklungsstörungen. Die DEGUM bietet ein mehrstufiges Zertifizierungssystem, um damit eine in ihrer Qualität gesicherte Ultraschall-Diagnostik zu gewährleisten. Die Anerkennung erfolgt nach einer abschließenden mündlichen und praktischen Prüfung. 


12. – 14. SSW Ersttrimester-Diagnostik

DIE ERSTTRIMESTERDIAGNOSTIK IST EINE UMFASSENDE UNTERSUCHUNG, DIE NACH AUSFÜHRLICHER AUFKLÄRUNG AN IHRE INDIVIDUELLEN BEDÜRFNISSE UND HERAUS-FORDERUNGEN IHRER SCHWANGERSCHAFT ANGEPASST WERDEN KANN.

Sie kann dabei mehrere Bestandteile enthalten:

  • Beurteilung der Entwickung des Fetus im Sinne eines frühen Fehlbildungsausschlusses
  • Berechnung des Risikos für eine Chromosomenstörung (Nackentransparenzmessung mit oder ohne Hormowertbestimmung der Plazentahormone Papp-A und b-HCG)
  • NIPT-Diagnostik/nicht invasiver Pränataltest
  • Berechnung eines Risikos für Schwangerschaftsvergiftung

Zwischen 11 + 0 und 13 + 6 SSW Erste Detail-Untersuchung

Zwischen der 11 + 0 und 13 + 6 SSW ist zum ersten Mal eine Untersuchung des Kindes im Detail möglich. Bereits zu diesem Zeitpunkt können viele Fehlbildungen ausgeschlossen werden, insbesondere des Kopfes und des Gehirns, der Arme und Beine, Defekte der Bauchwand und Wirbelsäule und der Harnblase.

Des Weiteren kann bereits ein Teil der schweren Herzfehler schon erkannt werden. So können bestimmte Risikosituationen bereits früh einem optimalen Management zugeführt werden.

Zwischen 11 + 0 und 13 + 6 SSW Nackentransparenz-Messung

Die Nackentransparenzmessung beschreibt eine Flüssigkeitsansammlung zwischen Haut und Weichteilgewebe des fetalen Nackens. 

Mit der Messung zwischen der 11 + 0 und 13 + 6 Schwangerschaftswoche soll beurteilt werden, ob ein statistisch erhöhtes Risiko unter Berücksichtigung des Alters und der Vorgeschichte für Trisomie 13, 18 und 21 vorliegt.

In Kombination mit zwei biochemischen Laborwerten (PAPP-A und freies b-HCG) lässt sich die Erkennungsrate nochmals erhöhen.

Zwischen 12. und 13. SSW NIPT (Nicht-Invasiver-Pränataltest)

Beim NIPT wird Ihnen Blut zur Bestimmung der zellfreien DNS im mütterlichen Blut abgenommen. 

Seit 1.7.2022 wird bei bestimmten Indikationen dieser Test auch von Krankenkassen bezahlt. 

Der Test kann die Ersttrimester-diagnostik nicht ersetzen, aber in bestimmten Situationen als Ergänzung sinnvoll sein.

Die Präeklampsie (früher als Schwangerschaftsvergiftung bekannt) und Plazentaunterfunktion sind weitere Risikosituationen, die eingeschätzt werden können. Hierzu kann eine Ultraschalluntersuchung in Kombination mit Gewichts- und Blutdruckmessungen und Bestimmung von Serummarkern im Blut (PlGF) durchgeführt werden. Bei erhöhtem Risiko kann prophylaktisch medikamentös eingegriffen werden und eine engmaschige Überwachung der Schwangerschaft zu einer Verbesserung des Verlaufs beitragen.


20. – 22. SSW 2. und 3. Schwangerschaftsdrittel

DIE WEITERFÜHRENDE ULTRASCHALLUNTERSUCHUNG IM II. TRIMENON BEINHALTET DIE BEURTEILUNG DER ZEITGERECHTEN FETALEN ENTWICKLUNG, DER ORGANE, DER FRUCHTWASSERMENGE UND DER PLAZENTA SOWIE EINER DOPPLERSONOGRAPHISCHEN UNTERSUCHUNG DER MÜTTERLICHEN UND FETALEN GEFÄSSE.

Durch diese feindiagnostische Untersuchung kann neben Herzfehlern eine Vielzahl von Fehlbildungen z.B. der Wirbelsäule, der Nieren, des Gehirns oder des Gesichts erkannt werden, die im Rahmen des Ersttrimesterscreenings noch nicht erkannt werden können.

Ein sicherer Ausschluss einer genetischen Störung ist allerdings nur durch eine Fruchtwasserpunktion (Amniozentese) möglich.

Die Untersuchung im letzten Drittel der Schwangerschaft dient in erster Linie der Kontrolle des kindlichen Wachstums. Durch die Bestimmung der Fruchtwassermenge und die Untersuchung von mütterlichen und kindlichen Gefäßen (Dopplersonographie) kann die Versorgung des Feten durch die Plazenta (Mutterkuchen) beurteilt werden.

Nachfolgend eine Übersicht über die wichtigsten Untersuchungen im II. Trimenon:

Ab der 21. SSW Dopplersonographie

Die Dopplersonographie ist eine Methode, bei der die Widerstände und die Blutströmungsgeschwindigkeiten in mütterlichen und kindlichen Gefäßen gemessen werden. Dadurch erhält man Hinweise, wie das Kind in der Gebärmutter versorgt ist. Die zusätzlich gewonnene Information trägt dazu bei, rechtzeitig therapeutische Schritte einzuleiten, wenn diese notwendig erscheinen.

Ab der 20. SSW 3D/4D Ultraschall

Der 3 D-Ultraschall ermöglicht eine räumliche Darstellung des ungeborenen Kindes. Mit besonderen Schallköpfen wird ein Volumen aufgenommen, die Dank neuester Technik völlig neue Einblicke in die Schwangerschaft erlauben. Diese Techniken können den 2D-Schallkopf zwar ergänzen, jedoch nicht ersetzen.

Ab der 20. SSW Genetische Diagnostik

In bestimmten Fällen ist eine genetische Untersuchung im Rahmen der pränatalen Diagnostik sinnvoll. Bei familiär gehäuften Erberkrankungen, Auffälligkeiten beim Ultraschall oder wenn aus anderen Gründen ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis entsteht, sind solche Untersuchungen möglich.

Dazu muss in der Regel genetisches Material durch eine Punktion des Mutterkuchen (Chorionzottenbiopsie) oder eine Fruchtwasserentnahme (Amniozentese) gewonnen werden. Diese Eingriffe werden nach ausführlicher Beratung und Bedenkzeit unter Ultraschallkontrolle direkt in der Praxis durchgeführt.

In besonderen Fällen verweisen wir in qualifizierte genetische Beratungsstellen und -zentren, die in enger Zusammenarbeit mit uns die bestmögliche Option für das Elternpaar herausarbeiten.

Ab der 16. SSW Amniozentese / Fruchtwasserpunktion

Zur Untersuchung der kindlichen Chromosomen kann eine Fruchtwasserpunktion durchgeführt werden. Hierzu wird unter Ultraschallkontrolle eine dünne Nadel in die Fruchthöhle eingeführt und Fruchtwasser entnommen. Aus den im Fruchtwasser enthaltenen kindlichen Zellen werden Zellkulturen angelegt. Diese Zellkulturen benötigen Zeit zum Wachstum und zur Vermehrung. Je nachdem, welche Untersuchung durchgeführt wird, liegen Ergebnisse bereits nach wenigen Tagen oder Wochen vor.

Ab der 12. SSW Chorionzottenbiopsie / Mutterkuchengewebeentnahme

Diese ist eine Untersuchung des kindlichen Chromosomensatzes. Unter Ultraschallsicht werden Zellen des Mutterkuchens mit einer Nadel über die Bauchdecke entnommen. Ein vorläufiger Befund liegt meist nach 1-2 Tagen bereits vor. Das endgültige Ergebnis wird nach Wachstum und Vermehrung der Zellkulturen nach ca. 1-2 Wochen erwartet.



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